Hier schreibe ich, warum mich diese Stadt bewegt und wie ich sie bewegen will. Berlin ist meine Heimat, hier bin ich zuhause. Im internationalen Vergleich hinken wir allerdings hinterher. Eigentlich hatte die Stadt für sich in den späten 1990er Jahren ganz andere Pläne. London oder Paris? Bald würden wir in ein und derselben Liga spielen. Berlin hat sich anders entwickelt. Spardiktate, Verwaltungsausmergelungen und alte Technik. Knallharte Wirtschaftssanierer nennen das ´gesundschrumpfen`. Dabei hat Berlin besonders in abgelaufenen zehn Jahren eine ungeahnte Strahlkraft entwickelt. Egal, ob Kunstszene oder vielversprechendes Start-Up. Berlin ist für viele Menschen aus der ganzen Welt die erste Wahl. Es liegt an uns, diesen Menschen und denen, für die Berlin schon immer Heimat war, unsere Stadt zu einer Chancenstadt zu machen. Eine Stadt, in der jeder so sein kann, wie er wirklich ist.
Hier hat Berlin noch viel aufzuarbeiten. Die dringlichste Frage: Wie schaffen wir es, die vielen Berlinerinnen und Berliner mit entsprechendem Wohnraum zu versorgen? Der rot-rot-grüne Senat schafft es kaum, neue Projekte anzuschieben, die die immense Nachfrage nach Wohnungen abfedern können. Berlin muss neue Wege gehen, die mitunter Neuland sind. Nur so kann es gelingen, diesem Dilemma zu entkommen. Mit „Auf Mut gebaut“ hat die Berliner FDP im Herbst 2018 ein Papier vorgelegt, das viele kluge Vorschläge macht, wie wir mehr Wohnraum entstehen lassen können. So brauchen wir etwa ein berlinweites Baulückenkataster, damit klar wird, wo noch Platz in unserer Stadt ist. Berlin kann des Weiteren noch ein Stockwerk vertragen und ist dann im Vergleich zu anderen Großstädten immer noch flach. Dazu sollte Berlin erneut über das Tempelhofer Feld abstimmen. Ich will, dass am Tempelhofer Feld Singles, junge Familien und Senioren Nachbarn werden können.
Des Weiteren werden wir die Frage zu klären haben, wie wir die Kita-Krise in der Stadt lösen werden. Wir haben einen ambitionierten Vorschlag gemacht, der den Hauptstadtkindern beste Startchancen geben soll. Wie schaffen wir es, mehr Menschen für den Beruf des Erziehers zu begeistern und wie kann die Digitalisierung helfen, verfügbare Plätze im Stadtgebiet schnell sichtbar zu machen? Ein weiteres Thema ist die Sicherheit in der Stadt. Seit Jahren gibt es dieses diffuse Gefühl, dass Berlin gefährlicher geworden ist. Hier braucht es kluge Konzepte und eine gut ausgestattete Polizei. Für Berlin kann es künftig nur darum gehen, die Potentiale dieser Stadt angemessen zu würdigen und Politik zu machen, die einer Metropole entspricht. Eine Stadt, in der schnelles Internet so selbstverständlich ist wie der digitale Antrag, den man vom heimischen Sofa aus beim zuständigen Bürgeramt einreicht.